
Wibke Rahn
ABOUT
„Der entwurzelte Flüchtling und der radikale Individualist sind die Hauptfiguren unserer Epoche.(…) Der Eine verlässt seine Heimat und irrt Jahre rechtlos auf der Suche nach neuer Geborgenheit umher; der Andere berechnet seine Heimat und zäunt sie (…) ein. “ (Christian Schüle)
Der Verlust von Heimat spiegelt sich auch in der zunehmend nach Funktionalität und Effizienz gestalteten Landschaft, in den wachsenden Nicht-Orten unserer Umgebung. Nach dem französischen Ethnologen Marc Augé sind Nicht-Orte sinnentleerte, transitorische Funktionsorte. Sie sind Zeichen eines kollektiven Identitätsverlustes, Orte des Ortlosen: „Der Raum der Nicht-Orte schafft Einsamkeit und Gleichförmigkeit“.
Das Unbehagen angesichts solcher Unorte, das Gefühl der Heimatlosigkeit, ist zentrales Anliegen der Arbeiten von Wibke Rahn auf der Schnittstelle zwischen Plastik, Installation und Fotografie.
Rahn baut Räume, Behausungen. Die Arbeiten werden zunächst aus Holz- oder Metallfundstücken zusammengesetzt, danach oft in Stahlbeton, dem Material der modernen Massenarchitektur, abgegossen.
Dann gehen die Objekte auf Reisen, in Industrielandschaften, auf Dächer, Flughafenrollfelder, in die Leere des Wattenmeeres. Sie werden zu Nicht-Orten in einer realen Landschaft.
Aktuell

[ MATERIALISTIN ]
Baumwollspinnerei Leipzig – Herbstrundgang
2. September – 3. September 2023
Die [ materialistin ] ist ein Kollektiv Leipziger Künstlerinnen, deren Arbeits- und Handlungsschwerpunkt im erweiterten Feld der Skulptur liegt. Grundlage ihrer künstlerischen Praxis ist die Arbeit an und mit Material, das Interesse an Materialität und Transformation, die Faszination für physische Präsenz und die Auseinandersetzung mit dem Bezugssystem Material–Handlung–Raum. Zum Herbstrundgang zeigt die Gruppe Arbeiten im Atelier von Laura Eckert.